Häng Dir die Modes an die Wand !
Karl Valentin: "So einfach, und man kann sichs doch nicht merken!"
Die Kirchentonarten lassen sich konstruieren, indem man eine normale Durtonleiter jeweils vom nachfolgenden Ton der Dur-Tonleiter aus spielt.
Vom ersten Ton gespielt = Ionisch = normales Dur
Vom 2. Ton aus gespielt = Dorisch
Vom 3. Ton aus gespielt = Phrygisch
Vom 4. Ton aus gespielt = Lydisch
Vom 5. Ton aus gespielt = Mixolydisch
Vom 6. Ton aus gespielt = Aeolisch = parallele Molltonleiter
Vom 7. Ton aus gespielt = Lokrisch
Diese theoretische Art der Konstruktion ist aber schwierig zu merken und in der Praxis schwierig anzuwenden.
Einfacher geht es so:
Die Dreiklänge der Hauptstufen I-IV-V sind Durdreiklänge (wobei die Stufe V durch einen Dominantseptakkord, also Durakkord mit kleiner Septime, repräsentiert wird).
Die entsprechenden Modes der Hauptstufen sind ebenfalls "dur-verwandt", sie beginnen in den ersten Tönen wie eine Durtonleiter mit grosser Terz und kleinen Alterationen im Rest der Tonleiter. Man muss sich also nur die kleinen Alterationen im Rest der Tonleitern merken:
Dur-verwandte Modes auf den Hauptstufen:
I = Ionisch = normales Dur
IV = Lydisch = Dur mit übermässiger Quarte
V = Mixolydisch = Dur mit kleiner Septime (analog dem Dominant-Sept-Akkord auf der 5. Stufe)
C-Dur:
C-Lydisch:
C-Mixolydisch:
"Dur-verwandte Modes"
Stufe |
Kirchentonart oder "Mode" |
Abweichung von normalem Dur |
Korrespondierender Stufen-Akkord |
Eselsbrücke |
---|---|---|---|---|
I |
Ionisch |
Keine, entspricht normalem Dur |
Dur maj7 |
eh klar... |
IV |
Lydisch |
übermässige Quarte statt reiner Quarte |
Dur maj7 |
"Lydquart" |
V |
Mixolydisch |
Kleine Septime statt grosse Septime |
Dominantseptakkord (kleine Septime) |
"Mixosept" |
Die Dreiklänge der Nebenstufen II-III-VI sind hingegen Molldreiklänge respektive Mollseptakkorde, haben also eine kleine Terz und eine kleine Septime.
Analog dazu könnte man sich diese Modes als "Moll-verwandte Modes" merken, mit dem Charakteristikum, dass die Tonleiter durch die kleine Terz im ersten Tetrachord "mollig" klingt.
"Moll-verwandte Modes" auf den Nebenstufen:
VI = Aeolisch = natürliches Moll (=kleine Terz, kleine Sext und kleine Septime)
II= Dorisch = natürliches Moll mit grosser Sext
III= Phrygisch = natürliches Moll mit kleiner Sekunde
C-Aeolisch = Natürlich Moll
C-Dorisch:
Dorisch - Voll easy....
Analag zur normalen Dur-Tonleiter, welche 2 identische Tetrachorde im Abstand von einem Ganzton aufweist, ist dorisch das Pendant dazu in moll, also auch 2 sich gleichartig repetierende Tetrachorde: - Erster Tetrachord: die 4 ersten Töne einer Molltonleiter - Ganzton Abstand - Zweiter Tetrachord: wiederum die ersten 4 Töne einer Molltonlieter Beachte die identische Sequenz und vergleiche mit dem Aufbau einer Durtonleiter.
C-Phrygisch
"Moll-verwandte Modes"
Stufe |
Kirchentonart oder "Mode" |
Abweichung von natürlich Moll |
Korrespondierender Stufen-Akkord |
Eselsbrücke |
---|---|---|---|---|
VI |
Aeolisch |
Keine: Natürlich moll = Aeolisch moll |
Mollseptakkord mit kleiner Terz und kleiner Septime |
eh klar... |
II |
Dorisch |
grosse Sexte statt kleine Sexte |
Mollseptakkord mit kleiner Terz und kleiner Septime |
"DorMollSext" |
III |
Phrygisch |
kleine Sekunde statt grosse Sekunde |
Mollseptakkord mit kleiner Terz und kleiner Septime |
"PhrygMollSek" |
Eselsbrücken: Lydquart Mixosept DorMollSext PhrygMollSek